Hundedolmetscher Mehr Verständnis zwischen Mensch und Hund
Wissenswertes
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Ursachen für

Fehlverhalten

ls Welpe sind die kleinen Vierbeiner noch niedlich, verspielt und sehr temperamentvoll. Wir schließen sie schnell in unser Herz. Wir toben ausgelassen mit ihnen herum, überhäufen sie mit Geschenken, wie zum Beispiel Plüschtieren, Gummienten oder kleinen und großen Bällen. Wir teilen mit den kleinen Rackern die Couch, lassen sie in unser Bett und sich in unserem Haus geborgen fühlen. Damit aber können bereits die ersten Probleme entstehen. Welpen spielen sehr gern, dabei entdecken sie ihre Umwelt und lernen sie kennen. Im Wolfsrudel passen die Erwachsenen Tiere auf den Nachwuchs auf. Tollen die Kleinen zu viel oder entfernen sich zu weit, schreiten diese ein. Das Rudel schickt auch keinen 'Austauschschüler' zu einem anderen Rudel, um mit diesem zu lernen oder zu spielen. Das Rudel schützt seinen Nachwuchs, davon hängt ihr Fortbestand ab. Wir Menschen bilden ebenfalls ein Rudel mit dem uns anvertrauten Welpen - und wie schützen wir es? Im Tierreich der Wölfe geht es darum, eine bestimmte Stellung in der Gruppe einzunehmen, um einen Fressplatz (Rangfolge) zu verbessern bzw. zu erhalten. Um sich ein guten Platz in dieser Rangfolge zu ergattern, üben Welpen spielerisches Dominanzverhalten. Wir geben sie in eine Welpenschule, wo 10 und mehr verschiedene Jungtiere aus verschiedensten Rudelrassen zusammen geführt werden, um sie wild aufeinander loszulassen. Was lernen die Hunde daraus? "Mein Rudelführer lässt mich allein und ich muss mich schon frühzeitig verteidigen oder lasse mich von anderen unterdrücken."

Geschichte

ine Vermutung ist, dass der Hund vom Wolf abstammt. Dieser hat vor tausenden von Jahren mit dem Menschen zusammengefunden, um eine gemeinsame Aufgabe zu lösen: das Jagen von Wildtieren, um jeweils ihre Spezies am Leben zu erhalten. Aus dieser Zweckgemeinschaft hat sich der Mensch erhoben und sich das Raubtier mit seinen jägerischen Eigenschaften zu Nutze gemacht. Im Laufe der Zeit veränderte der Hund innerhalb der menschlichen Gesellschaft Verhaltensweisen und Physiologie, bis sich der Mensch dies gezielt durch Zucht zu Nutze machte. Aus der Historie heraus weiß man, dass sich unsere Urahnen verwaister Welpen annahmen. Diese lernten so, den Menschen als ihren Rudelführer anzusehen. Zunächst sollten dadurch dem Menschen hilfreiche Fähigkeiten verstärkt werden, wie beispielsweise das Bellen als wichtiges Warnsignal. Großen Wert legte man besonders auf den Ausbau körperlicher Leistungen und Sinnesorgane. Einer Witterung sehr gut nachspühren kann zum Beispiel der Bloodhound, der Greyhound wurde wegen seiner Schnelligkeit zur Jagd eingesetzt und der Schäferhund besitzt einen ausgeprägten Beschützerinstinkt. Bereits zur Zeit des Römischen Reiches waren die heute vorzufindenden allgemeinen Hundereassen erkennbar. Ab dem 19. Jahrhundert jedoch begann die Zucht von Rassehunden, deren Augenmerk mehr auf das Schönheitsideal des Tieres gerichtet ist, was für dieses nicht immer einen Vorteil mit sich bringt. Kaum verändert hat sich im Laufe der Zeit allerdings Eines: die Tatsache, mit seinem Hund einen treuen Begleiter für’s Leben gefunden zu haben.
Hundeführen heißt

Führen eines Hundes

estimmt

kennen

Sie

das

Problem:

Ihr

Hund

ist

lieb,

nett,

tut

niemandem

etwas

zuleide

und

schaut

Sie

mit

treuen

Augen

an.

Doch

sobald

Sie

die

Haustür

verlassen,

wird

Ihr

kleiner

Liebling

zum

Rüpel:

Er

zieht

an

der

Leine,

jagt

Jogger

oder

Radfahrer,

verbellt

andere

Hunde

oder

Menschen,

läuft

weg

und

reagiert

nicht

auf

das

Rufen

und/

oder

Pfeifen.

Beim

Ertönen

der

Klingel

ist

er

immer

der

Erste

an

der

Tür

bzw.

am

Tor,

rennt

am

Gartenzaun

wie

wild

auf

und

ab,

um

den

vermeidlichen

Angreifer

von

außen

zu verjagen.

Weitläufig verbreitet ist die Annahme, dass man Hunde über Leckerlies erziehen kann, um damit die vorher aufgezählten Missstände zu beseitigen. Haben Sie schon einmal einen Wolfsrudelführer gesehen, der mit einer Keule in der Schnauze durch die Gegend läuft, um denen, die gehorsam sind, etwas vom prachtvollen Fleisch (Leckerli) abzugeben? Oder glauben Sie, dass der Rudelführer jedem nachläuft, der sich vom Rudel entfernt? Ich glaube eher nicht. Auf die Art und Weise wäre er nämlich nicht in der Lage, sein Rudel zu beschützen. Sie laufen nicht weg, weil sie eine Non-alpha- Position haben und damit wissen, auf wen sie zu achten haben.
Meine Beute!
Gehen wir jetzt raus?
Lass mich in Ruhe!
A
E
B